Der Druck auf die Modeindustrie steigt: Verbraucher erwarten Personalisierung, während Budgets schrumpfen und das Trendkarussel sich immer schneller dreht. Auf unserem Event „Fashion Decoded“ wurde deutlich, welche Strategien Marken jetzt brauchen, um profitabel und relevant zu bleiben.
Rückgang der Nettogewinnmargen im Fashion-Retail von 2019 bis 2024
Das klassische Geschäftsmodell im Modehandel stößt an seine Grenzen: Margen sinken, Retourenquoten steigen, die Produktfindung ist oft frustrierend und Kundenerlebnisse wirken austauschbar. Die Customer Journey hat Lücken – von enttäuschenden Suchergebnissen bis hin zu Produktseiten, die nicht zum inspirierenden Social Content passen. Wirklich personalisierte Erlebnisse sind selten.
Ein weiteres Signal für den Wandel: Ein Viertel aller in Großbritannien gekauften Kleidungsstücke ist mittlerweile Second-Hand. Der Resale-Markt boomt, und er stellt noch höhere Anforderungen an Personalisierung, Kontext und Datenqualität als der klassische E-Commerce. Hier geht es nicht nur um das Was, sondern mindestens genauso um das Warum.
Wer hier mitspielen will, muss bereit sein, präzise Produktdaten zu liefern, eben gerade, weil die Lagerbestände oft aus Einzelstücken oder einzelnen Größen bestehen.
Der Modehandel muss sich vom reaktiven Marketing verabschieden und den Weg zu intentionsgetriebenen, emotional relevanten Einkaufserlebnissen bestreiten. Mode ist längst mehr als Stil – sie ist Ausdruck von Identität und Werten. Resale, Nachhaltigkeit und Auffindbarkeit sind heute keine netten Add-Ons mehr, sondern Grundvoraussetzungen, um sichtbar und relevant zu bleiben.
Gartner prognostiziert, dass bis 2026 rund ein Viertel des klassischen Suchverkehrs von KI-Chatbots und virtuellen Assistenten ersetzt wird. Diese Systeme verstehen natürliche Sprache – und lassen eine starre Keyword-Strategie alt aussehen.
Für Marken heißt das: Produkt- und Kontextdaten sind kein „Hintergrundmaterial“ mehr, sondern ein echter Wettbewerbsfaktor. Jordan Lustig von Ann Taylor brachte es bei Fashion Decoded auf den Punkt:
„Man muss anfangen, Daten als Asset zu behandeln. Warum betrachten wir Produktdaten nicht längst auf diese Weise?”
Es geht darum, Daten in den Kontext jedes einzelnen Kunden und jedes Einkaufserlebnisses zu setzen. Wenn eine KI als Shopping-Agent agiert, interpretiert sie Inhalte, die deine Produkte in den richtigen Kontext setzen – nicht nur schlichte Tags oder unzureichende Produktinformationen. Tonalität, Detailtiefe und Struktur deiner Produktdaten entscheiden darüber, ob du gefunden, empfohlen oder ignoriert wirst.
Kund:innen sprechen mit KI in ihrer eigenen Sprache. Deine Daten müssen diese Sprache ebenfalls beherrschen – internes Branchenvokabular kann hier nicht punkten. Saubere, vollständige und gut strukturierte Daten machen dich sichtbarer, ermöglichen intelligenteres Arbeiten, sparen Zeit und schaffen Freiraum für Kreativität. Schlechte Daten hingegen erzeugen nur Lärm und Chaos – und verhindern, dass deine Botschaft ankommt.
KI ist kein weiteres Tool im Marketing-Mix – sie wird zur tragenden Ebene der Customer Experience. Sie handelt agentisch, autonom und zunehmend intuitiv. Mit der Einführung von GPT-Agents und Discovery-Integrationen durch OpenAI verändert sich die Customer Journey im Einzelhandel in Echtzeit.
Produktdaten müssen heute in der Lage sein, Kontext zu liefern. Moderne Sprachmodelle arbeiten nicht mit starren Keywords, sondern mit Geschichten, die dein Produkt kontextualisieren. Wenn deine Marke für bestimmte Schnitte, Farbpaletten oder Styling-Elemente steht, ist diese Konsistenz ein starkes Signal, das KI erkennt – und in Empfehlungen übersetzt.
Produktsuche funktioniert künftig über Prompts statt über Browsing. KI interpretiert diese Eingaben schnell und mit erstaunlicher Präzision. Marken, die sichtbar bleiben wollen, müssen über alle Kanäle hinweg konsistent klingen – von Produktdatenfeeds über PDPs bis zu Social Captions. Das Ziel: eine Sprache, die Kund:innen emotional anspricht und die eine KI nahtlos interpretieren kann.
Eine Überraschung haben wir bei Fashion Decoded auch entdeckt: Der stationäre Handel lebt und steigert nachweislich die Online-Konversionsraten. Deshalb ist es entscheidend, dass deine Datenstrategie auch deine Omnichannel-Aktivitäten unterstützt. Jede einzelne Maßnahme, oder das Fehlen dieser, wirkt sich auf dein gesamtes Retail-Ökosystem aus.
„Zu früh kann man nicht sein – zu spät allerdings schon.“ – Azeem Azhar
Noch ist es nicht zu spät. Jetzt ist der ideale Moment, dein Retail Operating Model und die zugrunde liegenden Daten neu zu denken. Bei LLMs beginnt alles mit den Daten – und diese müssen konsistent in allen Systemen verfügbar sein. Erst dann kannst du Absichten, Erwartungen und Motivationen deiner Kund:innen vorhersehen – und ein nahtloses Erlebnis über alle Kanäle hinweg schaffen.
Wer es schafft, alle Kanäle – von UGC bis YouTube-Beschreibung – mit konsistenten Produktdaten zu füllen, wird überall gleich gut gefunden. Außerdem sorgt diese Konsistenz dafür, dass deine Marke ihre einzigartige DNA erhalten kann. Deine Kund:innen wählen selbst, wie und wo sie mit ihr interagieren.
Mapp Fashion positioniert sich genau an dieser Schnittstelle: Mode-Expertise, KI, strukturierte Daten in Kundensprache und ein intuitives Experience-Design. Keine Konkurrenz zu menschlicher Kreativität – sondern ihr Beschleuniger.
Die Zukunft des Modehandels heißt nicht einfach mehr verkaufen, sondern intelligenter verkaufen und dabei nie den Menschen hinter der Kaufentscheidung aus den Augen verlieren. Heute gilt: Relevanz zeigen und präzise reagieren.
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